Coworking am Meer - Ein Experiment auf Rügen

Meike

11. August 2021

Wie wäre es wohl, wenn man das Remote Office gegen einen Coworking-Space am Meer austauschen könnte? Zumindest eine Zeit lang. Unsere Meike hat es eine Woche lang probiert. Hier ihr Bericht.

Die Idee zu einem Arbeitsaufenthalt mit dem Bulli am Meer (“workation”) schwirrte schon länger in meinem Kopf herum. Als mindmatters-Mitarbeiter*innen sind wir echte Teilnehmer*innen des betahaus Coworking Space geworden und haben dadurch auch Zugang zu anderen Coworking Spaces auf der ganzen Welt. Allerdings gibt es im betahaus-Netzwerk eher Angebote für Stadtliebhaber und nichts für Wassersport Begeisterte wie mich. Eine Google-Suche spuckte mir dann den ersten und bisher einzigen Coworking Space in Deutschland direkt am Meer aus, das project bay coworking auf der Insel Rügen. Die Kitespots werden auf der Webseite gleich mitbeworben und der Bulli darf fast direkt am Wasser parken. Auch die Entfernung von Hamburg aus ist super: Es ist weit genug weg, sodass ich etwas Neues entdecken kann, aber nah genug, dass die Fahrtzeit überschaubar bleibt. Perfekt!

Workation: Agiles Arbeiten und Urlaub neu gemischt

Anfang August war es endlich soweit, alle Zeichen standen auf grün und es konnte losgehen! Trotz der großen Vorfreude gab es natürlich auch ein paar Bedenken. Wir machen recht viele remote Meetings bei mindmatters, funktioniert das auf einer gemeinsamen Coworking Fläche? Ist die Internetverbindung stabil genug? (“Wir haben das beste Internet auf der Insel Rügen” liest man auf der Webseite, aber das muss ja nicht viel heißen 😉). Neben dem Technischen war auch die Frage zu klären, wie das wohl ist, wenn sich Arbeit und Urlaub vermischen? Bei allem New Work-Hype und flexiblen Arbeitszeiten ziehe ich es persönlich vor, die Arbeit am Stück und zu den üblichen “9 to 5” Rythmus zu erledigen. Wie wird es sich auf Rügen entwickeln?

Hybrides Arbeiten: Erst die Projekte, dann das Surfen

Am Montag Morgen kam ich an und wurde herzlich begrüßt, alles Wichtige wurde kurz erklärt und der Bulli im Garten abgestellt. Positiv überrascht war ich davon, dass sogar Monitore zur freien Nutzung zur Verfügung standen. Also schnell einen Platz gesucht, ins WLAN eingeloggt und los ging es. Durch die große Fensterfront kann man von allen Plätzen direkt auf die Ostsee schauen. Es sah nach viel Wind aus, also gab es ein schnelles Mittagessen und dann war es am späten Nachmittag Zeit einen Kite-Spot zu suchen. Richtig gut, wenn ein Kitesurf-Local mit im Coworking-Space sitzt und einen heißen Tipp geben kann!

Die Woche ging dann auch sehr schnell um. Die Arbeitsatmosphäre war sehr angenehm, im gemeinsamen Space wurden nur kurze Absprachen gemacht und für längere Meetings fand sich (fast) immer ein abgetrenntes Office oder die Telefonzelle. Das Internet lief bis auf einige kleine Aussetzer stabil, die habe ich zu Hause aber (leider) auch. Im Garten gibt es auch WLAN, das würde ich aber nicht unbedingt für wichtige Calls empfehlen. Die langen Sommerabende verbrachte ich draußen und erkundete die nähere Umgebung mit dem Fahrrad oder dem SUP-Board. SUPs und Kajaks gibt es sogar kostenlos auszuleihen.

Eine abendliche SUP-Runde direkt vor dem Coworking-Space

Man merkt, dass hier noch viel im Aufbau ist, den Space gibt es erst seit etwa einem Jahr und es wird stetig weiter ausgebaut. Es ist sogar geplant, in den nächsten Monaten einen Makerspace aufzubauen. Eine kleine Schwachstelle ist, dass richtige Supermärkte und selbst ein Bäcker ein paar Kilometer weit entfernt sind und es hier nebenan nur ein einfaches Strandrestaurant gibt. Sehr lecker ist eine Fischräucherei ein paar hundert Meter weiter, aber da will man vielleicht auch nicht jeden Tag essen 😉.

Work-Life-Balance braucht trotzdem Planung

Mir gefiel es insgesamt richtig gut, insbesondere die moderne, norddeutsche, aber nicht zu hipsterige Atmosphäre, wenn ihr versteht was ich meine 😉. Zur Work-Life Balance gab es die Erkenntnis, dass das Arbeiten so weiter lief wie zu Hause auch. Nur dass ich abends eher aktiv war als auf dem Sofa zu liegen. Abends ist die Zeit aber natürlich leider auch sehr begrenzt und der Drang noch mehr auf der Insel zu entdecken ist bei mir recht hoch. Für ein nächstes Mal wäre es daher noch besser, wenn man bspw. Überstunden zum Abbummeln hat oder noch eine Urlaubstag dazu nimmt, um den ganzen Workation-Aufenthalt noch entspannter genießen zu können.

Zu guter letzt habe ich auch erfahren, dass Hannes und Toni daran arbeiten, Teil des One Coworking Netzwerks zu werden. Dann können wir als betahaus Coworker auch einen Tag im Monat kostenlos in diesem tollen Space verbringen. Yeah!

Bis zum nächsten Mal!

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